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Abyss
The Monster




Dabei seit: 11.07.2009
Beiträge: 360

Nachtmahr Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Der Legende nach lebte der Totengräber viele Äonen vor uns in einer größeren Stadt eines längst untergegangen Königreich, das zu unbedeutend war um in den Annalen näher beleuchtet zu werden. Zu seiner Zeit litt das Land gerade an einer schweren Epidemie, die letztendlich die Bevölkerung erheblich dezimierte und die Wirtschaft zum Erliegen brachte. Natürlich produzierte sich auch viele Leichen; viel zu viele für einen einzelnen Totengräber, der mit dem Ausheben der benötigten Massengräber stets weit zurücklag. Doch es war nicht die Masse der Leichenberge, die ihm die Ausführung seines schlecht bezahlten und von der Gesellschaft verachteten Beruf so unerträglich schwer erscheinen ließ, es war vorallem die erschreckende Hässlichkeit der Toten, die ihm Probleme bereitete. Denn die in jedem Fall tödlich endende Krankheit vertrieb selbst aus dem schönsten Körper jeden auch noch so kleinen Funken Schönheit. Der Haut wurde jede Farbe und Feuchtigkeit genommen, sodass sie am Ende nur noch in grauen, spröden Fetzen von den zerbrechlich wirkenden Knochen hing. Die Zähne verfaulten schnell und fielen daraufhin aus. Gespenstisch wirkende Blutgerinnsel bevölkerten die Augen und neigten dazu aufzuplatzen und klaffende, blutende Löcher zu hinterlassen. Oftmals waren die verkümmerten Extremitäten auch bizarr verdreht, so als hätten wildgewordene Ungeheuer von innen brutal an ihnen gezerrt. Auch die inneren Organe entwickelten manchmal eine erstaunliche Sprengkraft, so musste der Totengräber mit ansehen, dadurch starb, dass sein Gehirn explosionsartig die Schädeldecke aufsprengte und sich dann großflächig – begleitet von den göttlichen Chorälen der Pein der noch lebenden Patienten – im Krankenhaus verteilte.
Der Verfall ließ die Krankheitsopfer auch bestialisch stinkende Gerüche ausdünsten, doch diese lernte der Totengräber schnell zu ignorieren. Die Bilder der entstellten Leichen hingegen brannten sich tief in sein Gedächtnis ein und wurden so gar oft von seiner Phantasie verschlimmert. Selbst wenn er nach getaner Arbeit ausgelaugt in sein Bett fiel, wurde ihm nicht die regenerative Gnade des Schlafes gewährt; denn die schrecklichen Erinnerungen an die überaus hässlichen Leichen bescherten ihm regelmäßig Alpträume, aus denen er schweißgebadet und beinahe epileptisch zitternd erwachte. Danach suchte er dann mühselig Schlaf, fand ihn aber, wenn überhaupt, nur in Form eines mindestens genauso furchteinflößenden Nachtmahrs. Übermüdet, mit riesigen Augenringen wachte er am nächsten Morgen auf und quälte sich zur Arbeit, wo seine Phantasie zwangsläufig neue Inspiration bekam. Allerdings konnten die grotesk entstellten Leichen ihn nach einiger Zeit keine Angstschauer mehr über den Rücken jagen, stattdessen zitterte er nun wegen der sinistren Bilder, die sein kranker Kopf kreierte. Wie ein Parasit ist das Grauen von den Leichen in seinen Kopf gekrochen, hat sich dort eingenistet und dort anscheinend sehr wohl gefühlt. Denn die anfangs gehegte Hoffnung des Totengräbers, dass er sich auch die Bilder vor seinem inneren Auge gewöhnen würde, löste sich schnell auf. Die kaleidoskopischen Bilder phantasmagorischer Szenerien nahmen nämlich stetig an entsetzlicher Brutalität zu; gnadenlos wurden die Dämme, welche seine Phantasie begrenzten, von kataklystischen Kaskaden hinfort gefegt, woraufhin dort ghoulische Scheusale einfielen.
Es dauerte auch nicht lang bis er die Kompositionen des Grauens nicht nur in seinen Alpträumen, sondern auch im Alltag sah. Immer öfters schossen ihm urplötzlich kristallklare Bilder von ehrfurchtgebietenden Ungeheuern, die auf bestialische Art und Weise ihre Opfer zerfleischen in den Sinn und fingen erst nach wenigen Minuten, die ihm stets unendlich lang vorkamen, zu verblassen. Dabei musste er seinem vor Schreck zitternden Körper auf seinem Gehstock abstützen, während er sein Gesicht zu einer abscheulichen Grimasse verzog und sich manchmal so gar vor lauter Furcht in seine Hose entleerte. Seine Mitmenschen bekamen zwar sein Mitleid, aber schauten in den meisten Fällen nur angewidert weg und selbst diejenigen, die ihm helfen wollten, ließ er nicht. Denn er wusste ganz genau, dass er, wenn er sich jemanden offenbaren würden, keine Hilfe bekommen, sondern nur zu all den anderen deren Existenz die Gesellschaft nicht ertragen wollte, in die Irrenanstalt gesperrt werden würde und da behandelte man die Patienten nicht, sondern ersparte den Gesunden nur den Anblick der angeblichen Irren. O, wenn diese Narren nur wüssten was wirklich irre ist! Die Bilder in seinem Kopf, die sind wahrlich irre! Denn sie sind nicht von dieser Welt und deswegen kann sie auch kein irdisches Mittel vertreiben. Nichtmal der Selbstmord würde helfen, denn diesen blasphemischen Akt würde er die Ewigkeit garantiert in der Hölle verbringen müssen und was waren die Bilder in seinem Kopf anderes, als Momentaufnahmen aus der Hölle, die ihm deutlicher als jeder Priester es je könnte vermitteln, wie grausam sie ist?
Diese Gedanken hielten seine Anfälle natürlich nicht davon ab immer heftiger und länger zu werden und immer versuchte der Totengräber verzweifelt die infernalischen Bildnisse aus seinem Kopf zu verbannen, stets ohne Erfolg. Doch eines Tages blickte er sich gerade schüttelnd von einem neuerlichen, besonders starken Anfall, der ihn dazu forciert hatte sich weinend hündisch auf dem Boden seines Hauses zu wälzen, erholend auf das ehrfurchtgebietende Antlitz der Hadesbüste , die majestätisch auf dem Schreibtisch thronte (auch die Niedrigsten seiner Diener beteten zum Herren der Unterwelt), geblickt. Dabei war ihm von der Weisheit des Totengotts beflügelt die Idee gekommen, all die schrecklichen Bilder, die seine Phantasie so eifrig malte, schriftlich festzuhalten und ihnen, dadurch, dass er sich mit ihnen auseinandersetze, den Schrecken zu nehmen. Also kaufte er sich Papier, Tinte und eine Schreibfeder und legte diese dann auf seinem Schreibtisch zurecht. Dieser kam auch recht schnell, unter Aufwendung all seiner Kraft schaffte der Totengräber es sich an den Schreibtisch zu setzen, den Federkiel in das geöffnete Tintenfass einzutauchen und das erste Buchstaben zu schreiben. Doch erstaunlicherweise spürte er dabei ein leichtes Stechen im Brustbereich und seine Schrift war auch nicht schwarz wie Tinte sondern rot wie Blut. Er schrieb also mysteriöserweise nicht mit der Tinte, sondern mit seinem eigenen Blut. Während vor seinem geistigen Auge gerade eine Armada von schwer verletzten Kriegsveteranen von einem tiefen, höhnischen Lachen begleitet in einem Meer aus Blut ertrank, blickte er zitternd in Hades' strenges Gesicht, was dem Befehl gab, weiterzuschreiben. Der Totengräber folgte dem Befehl und schrieb erstaunlicherweise in einem Idiom, was unter Linguisten vollkommen unbekannt ist und es auch immer war, es besteht nur aus gutturalen oder stark gezischten Lauten und auch die Schrift, in der er schrieb, war eine ganz eigene, die mit dem Lateinischen nur die Fließrichtung von links nach rechts gemeinsam hat. Auch der Totengräber kannte weder die Sprache, noch die Schriftart, er wusste also nicht, was er schrieb, aber er bemerke, dass es half. Zwar schmerzte sein Herz mit jedem Wort mehr und auch das Handgelenk protestierte nach einiger Zeit mit immer stärker werdenden Schmerzimpulsen gegen den Schreibprozess, aber die Bilder in seinem Kopf verschwanden, allerdings nur wenn er mit der Feder Worte auf das Blatt Papier schrieb. Tat er das nicht, erschienen sie wieder in seinem Kopf und zwangen ihn dazu weiterzuschreiben. Dies gilt allerdings nur für einen Zeitraum, denn ab einen bestimmten Punkten versiegt der magische Fluss, der sein Blut in die Federspitze befördert und der Totengräber kann bedenkenlos aufhören zu schreiben.
Er hat es also endlich geschafft ein Mittel gegen das gespenstische Theater in seinem Inneren zu finden und trug deswegen von nun an immer ein Notizbuch und eine Schreibfeder bei sich. Doch leider hat dieses Mittel eine entscheidende Nebenwirkung, es kostete ihn mehr Blut als er reproduzieren konnte. Dies ließ ihn erst sehr blass aussehen, so als hätte man seine Haut mit Chlor gebleicht und griff dann auch seinen restlichen Körper an, es fiel ihm erheblich schwerer sich bei seiner Arbeit zu konzentrieren, er begann Blut zu pissen und seine Haare fielen ihm aus und letztendlich würde er sterben. Doch dies war immer noch besser als die schrecklichen Bilder, die ihm seines Verstandes berauben würden, wenn er sie nicht auf dem Papier festhalten würde.
Der Totengräber schrieb drei Notizbücher voll, die er von einer üblen Vorahnung und einer naiven Hoffnung beseelt, zwischen den Hautfetzen einiger Leichen in der Erde versenkte. Im Endstadium seines Seins vervollständigte er auch noch ein Viertes, doch dazu musste er sich auf den Boden des Leichenkellers legen (denn er war schon zu schwach um zu sitzen) seine letzten Tropfen Blut auf das Papier schmierte. Dabei mussten die Leichen ihm aber helfen, indem sie ihm die Worte die er aufschreiben sollte in der widerlich klingenden Sprache zuflüstern. Begierig saugte er all das auf was seine Phantasie, für die es in seinem sehr kränklichen Körper keinen Platz mehr gab, ihm vorspielte und beendete dann das vierte seiner Bücher. In seinem letzten Atemzug schaffte er es noch das Buch im zerfetzten Leib einer Leiche zu verstecken und wurde dann selbst eine.

Angeblich sollen diese Bücher noch heute existieren und denjenigen, der er schafft sie zu decodieren, ein umfangreiches Wissen über die Hölle, ihren Fürsten und seine Diener vermitteln. Sollte man es sogar schaffen alle vier dieser Bücher in seinen Besitz zu bringen, so öffnen sich einem die Tore zur Hölle!


Diese Geschichte ist unter den Jüngern des Satans sehr weit verbreitet und es kursieren immer wieder Gerüchte, dass angeblich irgendwo von irgendwem eins dieser Bücher gefunden wurde. Doch, wie üblich, gibt es für solche Behauptungen nie stichhaltige Beweise... Nichtsdestotrotz hatte Sexy Stars einst, als sie noch in einer christlichen Psychiatrie war, ihrem Mitgefangenen Abyss diese Legende erzählt. Damals hat die Sage Abyss komplett in ihren Bann gezogen und er war für kurze Zeit fest entschlossen, dass er, wenn er wieder auf freiem Fuß ist, diese Bücher sucht. Aber diese Leidenschaft ist aufgrund des impulsiven und damals sehr wechselhaftem Wesen des Monsters schnell verblasst und der Erinnerung an die vier Höllenbücher ist es ebenso ergangen. Doch heute Nacht ist diese Erinnerung in bemerkenswerter Klarheit zurückgekehrt, im Traum hat Abyss gehört wie Starlet ihm diese Geschichte mit genau dem selben Wortlaut wie damals ein zweites Mal erzählte. Auch diesmal hat sie eine elektrisierende Wirkung auf den Paingiver gehabt und diesmal gibt es keine Psychiatrie, die ihn in seiner Freiheit einschränken. Diesmal kann er sofort aufbrechen, die Bücher suchen... und finden. Denn ist sein bemerkenswerter Traum nicht eindeutiges Zeichen dafür, dass er dazu auserwählt ist, diese vier Bücher zu finden und die Tore zur Hölle aufzustoßen?

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I have a dream...
...that one day, this nation will burn in hell and all the people will suffer for their lies and regrets!

21.10.2010 18:11 Abyss ist offline Email an Abyss senden Beiträge von Abyss suchen Nehmen Sie Abyss in Ihre Freundesliste auf
 
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